Mechwarrior Online

Kampf der stählernen Giganten in Mechwarrior Online

Bei Mechwarrior Online handelt es sich technisch gesehen um einen First Person Shooter, doch Tempo und Spielgefühl des Spiels sind nicht mit hektischen Titeln wie dem Klassiker Team Fortress 2, Quake Live oder dem direkten Konkurrenten Hawken zu vergleichen. Da der Spieler in MWO statt einen Infanterie Soldaten oder Kommando in Powerarmor zu kontrollieren, das Steuer eines mehrere Stockwerke großen humanoiden Battlemechs übernimmt, ist die Dynamik des Spiels schwerfällig und fördert vorsichtiges taktisches Vorgehen.

Eine gelungene Adaption des berühmten Tabletop-Strategiespiels

Die von dem Tabletop Battle Tech adaptierten Mechs können mit vielen verschiedenen Waffensystemen, ballistische Waffen, Raketensysteme und Energiewaffen, ausgerüstet werden. Wie auch in der Vorlage begrenzen Tonnage und Laderaum der Kampfmaschinen die Auswahl. Das Computerspiel limitiert die auswählbaren Waffensysteme jedoch zusätzlich durch fixe Montagepunkte für bestimmte Arten von Waffen.

Mechwarrior Online
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Bei Mechwarrior Online handelt es sich technisch gesehen um einen First Person Shooter.

MMORPGs

Im Allgemeinen bemüht sich Piranha Games den Regeln des Tabletops so weit es geht zu folgen. Doch wegen des Übergangs von einem Runden basierenden Brettspiel, zu einem in Echtzeit ablaufenden Computerspiel, mussten einige Regeln und Variablen angepasst werden. Die Panzerung der Mechs zum Beispiel wurde in Mechwarrior Online im Vergleich zur Vorlage verdoppelt. Auch der Schaden der Waffen und andere das Feuerverhalten beeinflussende Faktoren wie etwa die Hitzeentwicklung mussten für die Computerversion angepasst werden.

Ein beeindruckendes Ausmaß an Immersion

Einer der starken Punkte von Mechwarrior Online ist zweifelsohne der gelungene Versuch dem Spieler durch viele liebevoll designte Details das Gefühl zu geben, im Cockpit eines riesigen Mechs zu sitzen. So sieht der Spieler aus dem Blickwinkel des Piloten nicht nur den Kampfschauplatz, sondern auch die Waffenkonsolen und sein Blickfeld wird durch die Stahlstreben des Sichtfensters eingeschränkt.

Am Beginn der Runde sieht man dem Piloten dabei zu, wie er die verschiedenen Systeme seines Mechs aktiviert und die von den Spielern liebevoll Bitching Betty getaufte Stimme des Bordcomputers verkündet:" Reaktor Online. Sensors Online. Weapons Online. All systems nominal." Bei jedem Schritt des Metallgiganten bebt sowohl das Cockpit als auch die Bassmembran der and den Computer angeschlossenen Lautsprecher.

Free 2 Play oder Free 2 Pay?

Trotz eines guten Gesamteindrucks gibt es auch Kritikpunkte. Da PGI keine Großinvestoren für das Spiel finden konnte, mussten sie auf eine Kombination von Kickstarter ähnlicher Vorfinanzierung durch die Spieler und einem F2P Modell ausweichen. Das Ergebnis ist zwar nicht so eklatant auf Pay 2 Win ausgerichtet wie etwa World of Tanks, aber wenn man die schwerste Klasse vom Mechs steuern will, muss man schon einige Spielstunden investieren, oder recht tief in die Tasche greifen.

Auch scheinen viele der Ziele, die für den offiziellen Launch-Termin im September 2013 gesteckt waren, allen voran der heiß erwartete Community Warfare Modus, der ähnlich wie im Konkurrenten Planetside 2 die Einzelgefechte zu einem größeren Ganzen verbinden soll, noch in weiter Ferne zu sein. Ob dies aufgrund einer zu optimistischen Einschätzung des Arbeitspensums, schlichter Inkompetenz oder einem Mangel an Ressourcen der Fall ist, ist für einen Beobachter schwer festzustellen.